Der explodierte Tisch

Zur Feier des Tages (letzer Tag für Ninas Schwestern, erster Tag für Xiyu) sind wir in unser lieblings Hotpotrestaurant gegangen.

Wir bestellten alle Gerichte (leider gab es mal wieder keine Jiaozi für Nadja), dann bekamen wir unsere Töpfchen.

Und da geschah es dann: Der Tisch flog in die Luft.

Okay, das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben. Aber es gab eine Stichflamme unter dem Tisch, es knallte, britztelte und puffte, alle stoben auseinander (soweit es unter diesen Umständne möglich war).

Ups. Da ist wohl beim anzünden der Gasflasche etwas schief gelaufen...

Um jetzt mal alle zu beruhigen: Es ist niemandem etwas passiert. Wir bekamen einen anderen Tisch, an dem alles funktionierte.

Ende gut, alles gut!

 

Und eine nette Geschichte zum erzählen bleibt auch noch ;-)

Kleiderverteilung in Puladi

Als Yizhu (unser Projektleiter), seine Freundin und Ninas Schwestern bei uns zu besuch waren, fand unsere zweite Kleiderverteilung in Puladi statt. Puladi habe ich schon vorher schon einige Male besucht, um dort die Englischlehrer zu besuchen und ein paar Klassen zu unterrichten. Der Schulleiter meinte, dass die Schüler aus Puladi bei den Mittelschulprüfungen die besten Ergebnisse in Englisch erzielen würden. Kann ich mir gut vorstellen, sie waren sehr motiviert und aufmerksam dabei!

 

Nunja, zuvor bat ich einen der Englischlehrer, uns eine Liste mit den Schülern, die Kleidung benötigen, zu erstellen. Als ich sie das nächste Mal besuchte bekam ich sie dann: 216 Schüler!

Ähm, ja, wir haben viel Kleidung, aber das war schon ca. drei mal so viel wie erwartet.

Also haben wir auf dem Zwischenseminar Kleidung sortiert und etwa 24 Kisten und Reissäcke voller Kleidung nach Gongshan transportiert. Unser Busfahrer war eher weniger begeistert, aber als wir ihm dann erklärten, was wir machen war es in Ordnung.

 

Am 26. März machten wir uns dann mit Sack und Pack nach Puladi auf. Naja eigentlich wurden wir von einer kleineren Eskorte aus Puladi abgeholt und erstmal zum Essen geschleppt. Dann ging es in ein Klassenzimmer und wir haben die Kleidung so auf den Tischen verteilt, dass wir irgendwie eine Chance hatten, mit etwas System an die ganzen Schüler zu verteilen.

Da wir wirklich recht viel Kleidung hatten, haben wir versucht, an jedes Kind eine Hose (bzw. Rock mit Strmpfhose), einen Pulli und ein T-Shirt zu verteilen. Gegen Ende wurden die Kleidungsstücke natürlich weniger und leider hatten wir für die letzten Schüler nur noch wenig Kleidung, die gepasst hat. Also werden wir noch mal kommen. Insgesamt haben wir zwischen 400 und 500 Kleidungsstücke verteilt (ca. 2,5 Stücke pro Schüler).

 

Die nächste Verteilung wird allerdings erst einmal in Dimaluo statt finden. Diesmal nicht an der Grundschule sondern an 20 Familien, die von Aluo eingesammelt wurden.

Kanu - Ein netter Geistergast aus Hongkong

Wie Nadja grade richtig vermutet hat: Ob er nett ist wissen wir doch gar nicht!

Ich vermute es eben mal. Am Telefon klang er recht symphatisch, er hat eigentlich sofort auf meine SMS geantwortet und unsere Wohnung frisch gekehrt hinterlassen.

Nur kennegelernt haben wir ihn nicht. Grade als wir in Liuku ankamen, klingelte mein Handy und zeigte die Nummer unserer Nachbarin an. ???

Dann meldete sich ein junger Mann, der sehr gutes Englisch sprach. Er meinte, er sei grade in Gongshan und ob ich wüsste, wo er wohnen könnte. Da er schon vor unserer Tür stand habe ich ihn einfach zu uns eingeladen (die Wohnung ist immer offen, das macht hier jeder). Hoch an die Yi Zhong verirrt man sich nicht einfach, daher musste er einen der anderen Freiwiligen kennen. Oder auch nicht. Ich habe alle gefragt und er war allen unbekannt. Öhm. Joa.

Als wir dann aus Liuku vom Zwischenseminar zurück kamen, war unsere Wohnung leer und ein netter Zettel lag auf unserem Tisch: "Thank you!"

 

Neulich hat er sich wieder gemeldet und sich entschuldigt, dass er sich nicht gemeldet hat, da er irgendwo in Tibet war und keinen Empfang hatte.

 

Vielleicht kann ich ihn bevor ich nach Deutschland gehe noch in Hongkong besuchen?

Einmal Nina, zweimal Nina, dreimal Nina ...?

Tja, ja wie viele Menschen dieser Welt hat auch Nina ein paar Geschwister ;-)

In diesem Falle gleich zwei: Eine ältere (Vera) und eine Zwillingsschwester (Anna, auch älter).

Das hat den Leuten hier viel Freude bereitet!

Da gibt es sie nicht nur einmal sondern gleich Doppelt. Und die Dritte im Bunde sieht ihnen auch nicht grade unähnlich.

Gemeinsam haben wir eine Fahrradtour in Bingzhongluo unternommen. Nachdem wir diesmal das Steintor passiert und den Teeweg bestaunt haben, sind wir dieses Mal ein Stückchen weiter Richtung Norden gefahren.

Manch einer erinnert sich noch, was im Norden, nur ca. 32 Kilometer entfernt ist: Die Grenze nach Tibet!

Tatsächlich kam schon eine Polizeistation, an der wir aber ohne Probleme vorbeikonnten nachdem wir unsere Reisepässe vorgezeigt hatten. Mal sehen, wie weit man fährt, bis man an der Grenze ankommt!

Yakbuttertee 油茶

Für den einen ein Mysterium, ein grauenhaftes Getränk oder ein wahrer Genuss für manch anderen. Der Yakbuttertee ist in seinem Wesesn recht vielseitig. Wenn man ihn nur nach seinem Aussehen beurteilen sollte, so würde man ihn vielleicht als Kreuzung aus Spargelcremesuppe mit Kaffee beschreiben können. Der Geruch setzt sich aus grünem Tee und etwas zusammen, das man als Käse erahnen könnte.

Nun, das Wichtigste ist jedoch der Geschmack. Die Einen sagen, er schmeckt nach Tee mit Milch, die Anderen, nach Käsesuppe und die Ungläubigen unter uns *räusper* Nadja *räusper* können ihm keinen erkennbaren angenehmen Geschmack zuordnen.

Um ihn kurz, zutreffend und bündig zu beschreiben: Wie wäre es mit dem einfachen Namen "Yakbuttertee"?

So etwas gibt es in Deutschland eigentlich nicht, aber da er wirlkich lecker ist, müssen wir ihn unbedingt importieren. Natürlich sind alle Neugierigen gerne zum Probieren eingeladen!

 

P.S.: Liebe Telse, vielen lieben Dank für die Bilder!

Yakbuttertee in unserem Lieblingstibeterrestaurant mit Momme und Nina
Yakbuttertee in unserem Lieblingstibeterrestaurant mit Momme und Nina

Ein Klettergerüst aus Erbseneis.

Das Zwischenseminar.

In Liuku.

 

Freudiges Wiedersehen mit allen anderen Freiwilligen und Yizhu (+Freundin) aus Deutschland.

Großes Bedauern sämtlicher Verehrer aus Gongshan, da wir für eine Woche nicht da waren.

(Dafür aber viele Anrufe und SMS um uns an deren Existenz zu erinnern)

 

Insgesamt haben wir viel über die Projektarbeit, gruppeninterne Probleme und den Unterricht geredet. Yizhu ist noch auf großer NuJiang-Rundreise und wird uns die nächsten Tage besuchen, gemeinsam werden wir dann noch in Puladi Kleider verteilen.

In Liuku war es für unseren Geschmack viel zu warm. Daher wurde viel Eis verspeist und man spielte mit dem Gedanken, daraus Klettergerüste herzustellen (wer auch immer das gesagt hat^^)

Der Großteil der Gruppe wohnte in einem Dormitory an der Lusui Yi Zhong, der Schule von Caro, Nora und Christoph. Mittlerweile haben wir keine Probleme, Holzbretter als Betten bequem zu finden und gelegentlich über verschlossene Schultore zu klettern.

 

Abgesehen davon habe ich noch einen kleinen Worshop zum Thema "Wertschätzende Kommunikation" vorbereitet, sollte zu diesem Thema jemand Input brauchen, bitte einfach bei bibuc melden oder mich fragen ;-)

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch mal bei meiner lieben Ma für die Unterstützung bedanken! Workshops leiten macht Spaß!

Der Tibeter-Macarena

Ja, das Video ist absoluter Schrott, aber es geht um das Lied. Die Beschreibung "Tibeter-Macarena" trifft es daher so gut, weil der dazugehörige Tanz in etwa ähnlich anspruchsvoll ist (im Video machen sie komisches Zeugs).

Es macht irre viel Spaß, ist total bescheuert und alle tanzen und singen mit ;-)

Am besten ganz laut aufdrehen und nebenbei wahlweise Wäsche waschen oder Spülen!

The Show must go on!

Eventuell kann man es sich auch schon denken. Nach den Ferien wird wieder gearbeitet!

Nur das der Unterricht etwas umstrukturiert wurde.

Zuers bekamen wir einfach unsere "alten" Pläne mit kleineren Änderungen. Dann aber wurde festgestellt: "Mensch, Helen, dein nächstes Buch ist für die Prüfungsvorbereitung. Und alles ist auf Chinesisch, das

verstehts du ja garnicht!"

-Echt? Ist mir das ganze Jahr bis her ja absolut nicht aufgefallen, aber tatsächlich, stimmt, ich kann kein Chinesisch.

(Ich habe zwei neunte Klassen unterrichtet, am Ende der Neunten sind aber wichtige Abschlussprüfungen, ähnlich dem Realschulabschluss)

 

Also begann das große Klassengeschiebe. Neue Englischlehrer sind im NuJiang-Tal und besonders in Gongshan ja eh Mangelware. An der Grunschule wurden Nadja und Nina auf Grund der Schwangerschaft einer Lehrerin alleine in den Unterricht geschickt, Xiong Fei, die andere Lehrerin unterrichtete weiterhin ihre Klassen. Tjia, bis jetzt. Da Englisch an der Grundschule nich ganz so wichtig ist, wie an der Mittelschule (es ist dort kein Hauptfach) wurden meine Klassen Xiong Fei übergeben. Somit sind Nadja und Nina die einzigen Englischlehrer an der Grundschule, meine Klassen sind versorgt (*sniff*) und Franzi und ich unterrichten gemeinsam Franzis 7te und 8te Klasse.

 

Um das Chaos noch zu erweitern ist hier ein Englisch-Referendar aufgetaucht, der für ein bis zwei Monate (wie lang genau weiß eigentlich auch keiner) ein Praktikum hier macht und ein Essay darüber verfassen soll. Ursprünglich bekam er eine meiner Klassen. Die sind jetzt aber alle an Xiong Fei gegangen, daher ist er jetzt, genau wie ich mehr oder weniger arbeitslos und ebenfalls Franzis Klassen zugeteilt worden. Er wusse noch nichts von seinem Glück und hat erstmal beschlossen, gleich am ersten Tag nicht aufzutauchen, da er unbedingt einen "rest taken" musse. Mensch! Eigentlich wäre ein übermotiverter Referendar das Beste, was Franzis Klassen hätte passieren können. Mal sehen, ob er sich morgen in der Verfassung fühlt, zu unterrichten...

DuLongHua

Wie der ein oder andere vielleicht noch im Gedächtnis hat, unterrichten wir auch Schüler aus dem Dulong-Tal. Ich glaube, dass eigentlich alle Schüler auch der dortigen Minderheit angehören, die auch ihre eigene Sprache spricht. Daher dachte ich mir: Wie wäre es damit, ein paar Wörter Dulong zu lernen?

Insgesamt muss ich sagen, dass  meine Schüler es recht witzig fanden, als ich sie nach ein paar Wörtern fragte. Einziges Problem: Dulong hat kein Schriftsystem.

Also habe ich alle Wörte so aufgeschrieben, wie es für mich am meisten Sinn machen würde. Es ist eine Kreuzung aus der chinesischen Umschrift "Pinyin" und dem normalen Alphabet geworden. Hier ist etwas von meiner Ausbeute ;-) Bei Ausspracheschwierigkeiten einfach eine Mail an uns senden!

 

Small-Talk:

Hallo: Nan ying gem

Wie geht es dir?: Nan ying gem má?

Mir geht es gut: Nan ying gem.

Mir geht es nicht gut: Nan ma gem.

Auf Wiedersehen: San ying gem ma chen/dila ying gem ma chen

Danke: ~r~aique(n) (ein gerolltes "r" und stummes "n")

 

Zahlen:

1: jiemei

2: yinimei

3: sìmei

4: blimei

5: unga (wobei das "u"stumm ist)

6: gru ("r" rollen)

7: s(h)e

8: blg(h)ia (das war die eindeutige Mischung aus einem "b", einem "g", einem "l" und einem "h")

9:yiemei

10: gezel

 

Personalpronomen:

Ich: gó

Du: nà

Er: ang

Sie: lngna

Es: khuò

Wir: yiùng

Ihr: nà

Sie: angyiúng

"ge" bezeichnet eine Zugehörigkeit (meins, deins...) und wird einfach an das Personalpronomen geklebt.

 

Zu den Verben:

Es wird wie im chinesischen nicht konjugiert. Daher einfach aneinanderkleben!

sein: nèng

essen: k(r)ai

trinken: na

sehen: giàng

gehen: bgì

Freund: lan b~r~uà

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Der unfähige Reiskocher

Reiskochen. Das ist in China ganz besonsers wichtig. Also hat hier jeder einen, man ahnt es schon: Reiskocher.

Als Reiskocher hat man es nicht immer leicht. Mal ist der Reis zu klebrig, mal zu trocken, mal ist alles Matsch oder es brennt an.

Nicht so unser Reiskocher. Er hat das Talent, dass alles überkocht und anbrennt. Wie kann das denn geschehen? Zu viel Wasser wäre die Erklärung für das Überkochen, zu wenig Wasser würde das anbrennen rechtfertigen. Was machen wir falsch?

Haben wir einen wichtigen Schritt zwischen Reiskocher einstecken - Reis in die Schüssel - Wasser rein - Deckel drauf - Reiskocher auf "kochen" stellen vergessen?

 

Braucht unser Reiskocher ein Buch zur Selbstfindung ("Wie mache ich meine Familie glücklich?")?

Vielleicht war alles nur mieses Karma. Die arme Person muss in ihrem vorherigen Leben wirklich großen Mist angestellt haben. Sie ist nicht nur als Reiskocher sondern als unfähiger Reiskocher wiedergeboren worden.

Eventuell sollte er über einen neuen Beruf nachdenken. Allerdings wird es ihm verweht, da er als Reiskocher geboren wurde. So ein Mist aber auch!

 

Ja, wir sind noch etwas langsam...

Da der März schon angefangen hat, eröffne ich mal diese neue Rubrik. Allerdings werden die restlichen Urlaubsberichte im Februar erscheinen!

Spenden

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Vielen Dank!

P.S.: Die Spenden sind steuerlich absetzbar.

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Unter:

 

http://www.baumhaus-projekt.de/

 

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(Außerdem ist diese Seite auch auf Englisch und Chinesisch verfügbar.)