FIZHU
Silvester
Jaa, Silvester...
Eigentlich wird es nicht großartig gefeiert. Trotzdem haben wir uns sehr gefreut, als wir doch noch den 1.Januar ganz spontan frei bekommen haben.
Viel unternehmen kann man in Gongshan eigentlich nicht, also sind wir zu unseren Tibetern tanzen gegangen. Es gab um 12 Uhr sogar ein Feuerwerk (womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten).
Auf dem Bild sind einmal zwei Tibeter zu sehen. Links ist 陆生alias der "entschüchterte Tibeter", rechts der "große Bruder" (er wurde uns nur als großer Bruder vorgestellt, wir wissen aber nicht, wessen Bruder er ist)
Weihnachten in Dali
Die ein oder anderen haben es vielleicht schon mitbekommen, aber für alle Unwissenden kommt jetzt der Weihnachtsbericht.
Wir haben uns mit den anderen Freiwilligen in Dali getroffen. Das ist ein Touristenort in der Nähe.
Am Heiligen Abend sind wir zu erst in die Kirche gegangen (naja, man hat eher wenig vom Gottesdienst verstanden, da er auf chinesisch abgehalten wurde). Dann gab es schweidisches BBQ im Hostel. Das war ziemlich lecker. Es gab dort alle möglichen Sachen, die es auch bei IKEA zu essen gibt.
Und dann ging es auf in die Altstadt.
Das war das verrückteste, was ich an Weihnachten je erlebt habe. In der Stadt sind nur noch Menschen, die Kunstschnee versprühen. Und zwar auf andere Leute. Und natürlich am allerliebsten auf Ausländer!
Das kann man sich natürlich nicht gefallen lassen. Daher haben wir zurück geschlagen. Schon befindet man sich in einer gigantishcen Kunstschnee-Schlacht.
Es hat wirklich viel Spaß gemacht, außerdem war es eine weiße Weihnacht (der etwas anderen Art). Nervig war es nur, das ganze Zeug wieder aus den Haaren und der Kleidung zu bekommen.
Aber wofür gibt es denn Waschmittel?
Außerdem haben wir in Dali eine Fahrradtour am ErHai gemacht. Hier seht ihr noch ein paar Bilder der Altstadt und von der Tour!
Unterrichtsthemen...
Unser Englischlehrbuch ist schon relativ modern. Aber manchmal auch etwas weltfremd. Zum Beispiel diese Unit.
Viele Schüler können sich auf Englisch grade mal vorstellen und etwas zählen. Wie sollen sie denn da über Manatees diskutieren können?
Außerdem wird dieses Thema kaum auf große Begeisterung treffen. Viele Leute hier werden nie aus dem NuJiang-Tal herauskommen und bräuchten eher etwas Englisch um sich mit den Touristen zu unterhalten. Aber wer weiß? Vielleicht kommt eines Tages ein Schwarm Manatees den NuJiang hochgeschwommen?
Tibeter-SMS
Wir habe hier auch tibetische Freunde. Sich mit ihnen zu treffen ist immer ziemlich witzig, da sie auch etwa so alt sind wie wir und auch nicht aus der Gegend kommen.
Sehr lustig ist es, wenn man sich mit ihnen treffen möchte. Man fragt einen nach seiner Telefonnummer. So weit so gut. Schreibt man dann aber eine SMS kann es sein, dass man eine Antwort erhält, die etwa so aussieht (siehe auch im Bild):
"Ich bin nicht der, den du gestern nach seiner Nummer gefragt hast, ich bin sein Freund."
Ahja... also irgendwie dachte ich, man hat ein Handy, um persönlich erreichbar zu sein. :D
Aber vielleicht ist das auch eine besondere Form des Kommunismus? Man hat zwar ein Handy, aber alle dürfen es mitbenutzen.
Eine SMS wie diese haben wir nicht nur einmal bekommen, sondern schon mindestens drei mal. Naja, irgendjemanden erreicht man immer!
Man weiß nur nicht immer wen :-)
Vertretungsunterricht
Ja, als Lehrer hat man nicht nur seine eigenen Stunden sondern muss auch manchmal aushelfen. Insgesamt ist das auch eher unspektakulär. Aber der Info-Zettel war ziemlich lustig.
Ich wurde als "Helen-LaoShi" (Helen-Lehrer) betitelt. Das sieht erstens ziemlich lustig aus und hört sich auch lustig an.
Man verwendet hier eigentlich nur unsere Vornamen, aber auf einem mehr oder weniger offiziellen Dokument sieht das ziemlich merkwürdig aus.
Im Hintergrund kann man noch etwas Unterrichtsvorbereitung sehen.
Inspektionen
Jaa... die lieben Inspektionen. Da freuen sich alle drüber. Vorallem die Schulen in China. Ein größeres Chaos könnte man sich kaum vorstellen!
Die Schüler müssen putzen, was das Zeug hält und bekommen sogar früher Pause, damit sie mehr putzen können.
Alle Lehrer rennen aufgeregt durch die Gegend, manche tragen sogar Anzüge (anstatt den üblichen Sportanzügen). Außerdem hat man in seinen Klassen dann auf einmal Schüler, die man vorher noch nie gesehen hat.
Warum?
Weil die Schüler hier bis zur 9ten Klasse schulpflichtig sind. Aber es gehen nicht mehr alle Schüler zu Schule, die es sollten. Damit die Regierung das aber nicht mitbekommt, werden für Inspektionen immer alle Schüler aus den Bergdörfern, die die Schule abgebrochen haben, her beordert. Meistens erkennt man diese Schüler daran, dass sie viel älter aussehen, als die Klassenkameraden, zu denen sie gesetzt wurden. Außerdem starren die Meisten von ihnen uns ziemlich verwirrt an, was bedeutet, dass sie unseren Anblich noch nicht gewohnt sind. Daher erkennt man die Schulabbrecher ziemlich schnell.
Irgendwie ist das ganze ziemlich traurig mit anzusehen. Aber was wir da groß tun können, wissen wir auch nicht...
Tütensuppe
Ja, das Wort "Tütensuppe" nimmt man hier ziemlich wörtlich. Als wir das erste Mal Suppe zum Mitnehmen bestellt haben, haben wir auch ziemlich blöd geguckt, als die Suppe dann einfach in einer Plastiktüte landete :D
Mittlerweile haben wir uns aber daran gewöhnt. Nur zum Essen sollte man die Suppe wirklich in eine Schale gießen!
Übrigens gibt es auch die meisten anderen Gerichte zum Mitnehmen in einer solchen Tüte.
Käsespätzle... mmmmmh!
Nachdem Pete (unser Amerikaner) uns Käse aus Kunming mitgebracht hatte, haben wir lange überlegt, wie wir den Käse am besten huldigen können.
Da wir ja alle Schwaben sind (naaja, alle aus Baden-Württemberg kommen) war es ziemlich schnell klar, was geschehen musste:
KÄSSPÄTZLE!
Ohja! Also haben wir uns daran gemacht, ersteinmal die Spätzle herzustellen (danke an "chefkoch.de"). Super lecker! Und Spätzleschaben geht ziemlich gut!
Super duper lecker :-)
Wenn uns jetzt jemand was schicken möchte, wir freuen uns immer über Päckchen-Rahmsoßen (für die man möglichst keine Butter oder Sahne sondern nur Milch brauchen sollte), dann können wir uns mal an "Spätzle mit Soß" machen!
Wintersports-Meeting
Ein Wintersports-Meeting? Was soll denn das sein? Das haben wir uns auch gefragt. Fahren die Leute hier Ski und kommen viele Sportler, schließlich ist es ja ein Meeting?
Letzen Montag konnten wir es dann sehen: Die Schule wurde herausgeputzt, am Morgen standen alle Klassen geordnet auf dem Schulhof und sind der Reihe nach eingelaufen. Wir durften bei den Lehrern mitlaufen (es gab mal wieder eine kleine Orientierungslosigkeit, aber das ist ja nichts Neues).
Dann wurde die ganze Woche lang Sport gemacht. Es gab die verschiedensten Sportarten, mache waren uns bekannt, andere sahen auch interessant aus. Es gab zum Beispiel Hoch- und Weitsprung, Sit-Ups auf Zeit und jede Klasse musste eine Art Aerobic-Choereographie vortanzen.
Aber sowohl Hoch- als auch Weitsprung werden hier ganz anders gemacht als in Deutschland.
Um hoch zu springen machen die Schüler hier eine Art seitlichen Schersprung - und kommen damit wirklich ziemlich hoch. Der Weitsprung geht hier meistens ohne Weitsprungbecken. Man stellt sich an eine Liene und spring mit beiden Beinen gleichzeitig ab. Die meisten Schüler springen um die 2 Meter weit.
Am letzen Abend gab es dann noch eine große Aufführung. Jede Klasse musste etwas vorbereiten, es wurde gesungen, getanzt und kleine Sketche vorgeführt.
Insgesamt war es eine schöne, erholsame Woche. Zumindest für uns und die Schüler. Die anderen Lehrer mussten ja alles organisieren!
Ja, das ist hier auch angekommen!
Irgendwie dachten wir, das Lied ist nicht ernst gemeint. Ist es vielleicht auch nicht, aber mittlerweile lachen wir drüber und tanzen trotzdem mit:
Gangnam-Style!
Irgendjemand hat sich die Mühe gemacht, einen "NuJiang-Style" daraus zu machen. Ihr könnt es finden wie ihr wollt, aber da wir schon an einigen Orten in diesem Video waren, finden wir es zum totlachen!
Außderdem sind die Minderheitentrachen sehr schön.
Man wird hier zweimal 20!
Jetzt ist auch Nina 20 geworden, genau wie ich (Helen). In Deutschland können wir dann unseren 20ten Geburtstag nochmal zusammen feiern. Zur Feier des Tages kam Fabia aus Fugong zu Besuch und Jamie hat Nina ein kleines Geburtstagslied komponiert!
Jamie...
Wir haben mal wieder eine interessante Bekanntschaft gemacht. Und zwar auf der Hochzeit unseres Schulleiters! Wen wir kennen gelernt haben?
Jamie!
Er ist Musiklehrer an der Yi Zhong. Ursprünglich kommt er aus Kunming, er wollte dort eine eigene Schule auf machen, ist dann aber pleite gegangen und ist jetzt für ein Jahr in Gongshan Lehrer.
Außerdem gibt er Klavierunterricht. Ja, auch uns! Das ist total toll, er hat uns ein Keyboard (das der Schule gehört) zum Üben organisiert, ansonsten bekommen wir auf einem unglaublich verstimmen Klavier in einem Abstellraum Unterricht.
Eigentlich ist sein Name auch nicht Jamie, aber er wollte gerne einen englischen Namen haben, daher hat er von uns einen bekommen. Er bemüht sich fleißig, mit uns Englisch zu sprechen. Unsere Konversationen laufen meistens ziemlich erfolgreich auf Englisch und Chinesische ab. Google translate ist auch ein ziemlich großer Helfer ;-)
Das verrückteste ist aber: Er mag Käse!
Der Adventskalender!
Hier haben wir uns was überlegt:
Jeden Tag gibt es eine kleine Baumhaus-Überraschung.
Bitte an alle Leute weiterschicken und ganz viel Werbung machen (und Baumhauskalender kaufen)
http://baumhaus-adventskalender.jimdo.com/