So, seit zwei Wochen läuft die Vorschule für die Streetkids in Liuku.

Das ist eines der Baumhaus-Projekte, mit dem ich bis jetzt am wenigsten zu tun hatte. Jetzt heißt es aber: Helfen!

Also bin ich für die nächsten zwei Wochen nun in Liuku.

Meine Aufgabe, bzw. die der Freiwilligen besteht darin, die Kinder morgens in die Schule zu bringen, mit ihnen Zähne zu putzen und sie dann noch eine Weile beim spielen zu beaufsichtigen. Dann gibt es erstmal vier Stunden Unterricht, unterbrochen von einigen Pausen, in denen wir den Kindern Bälle zum Spielen genen können (wenn sie sich denn ordentlich anstellen, im wahrsten Sinne des Wortes!).

Dann gehen wir gemeinsam zum Mittagessen. Hier wissen jetzt alle Eltern, was es für eine Freude macht, mit 39 Zappelphilippen über eine Straße zum Restaurant zu laufen ;-)

Zum Glück ist diese Straße nicht sonderlich stark befahren...

Dann geht's zurück, die Kinder sollen nochmal Zähneputzen, können nochmal spielen und sollen dann einen Mittagsschlaf machen. Dannacht gibt's noch eine Unterrichtseinheit bevor es heim geht.

Die Kinder sind alle im Alter von Erst- oder Zweitklässlern. Wieso wir den Unterricht dann so lange machen? ... Mh, chinesisches Schulsystem... da müssen sie sogar noch länger bleiben. Also sollen sie daran gewöhnt werden. Natürlich auch daran, dass man im Unterricht nicht durch die Gegend spazieren sollte, dass man sich nach dem aufs Klo gehen die Hände wäscht, dass man wenn man aufs Klo geht, das Klo auch benutzt...

Das Ganze macht schon Spaß, ist aber auch recht anstrengend. Man übernimmt eine ziemlich große Verantwortung für viele kleine wuselige Kinder.

Wir hoffen, dass wir für möglichst viele (alle?) Kinder eine HuKou, eine offizielle Aufenthaltsgenehmigung erhalten, da sie sonst nicht eingeschult werden können.

Warum sie keine haben?

Mh, Ein-Kind-Politik... Bei sieben großen Brüdern ist da wohl was schief gelaufen...

Eigentlich will man nicht darüber nachdenken. Aber nun ist es eben so weit. Die Zeit ist unaufhaltsam.

Und auf einmal sitzt Nina im Bus nach Fugong.

Tja, da steht man dann da und kann es eigentlich nicht glauben. Man will es auch garnicht glauben.

Was haben wir alles gemeinsam erlebt?

Natürlich konntet ihr unglaublich viel miterleben, aber ich kam mit dem Bloggen garnicht nach, daher habt ihr vielleicht ein viertel von dem mitlesen können, was alles war (sorry, aber ich wollte nicht meine ganze Zeit hier mit Blogartikel-schreiben verbringen...).

Was haben wir gelacht und andere zum Lachen gebracht? Wir haben so vieles entdeckt und gelernt (Wie mache ich Kässpätzle im Wok? Wie sage ich "Prost" auf tibetisch?), nicht nur von den Leuten, der Kultur und der Sprache, auch über uns selbst.

Auch wenn mit der Organisation nicht immer alles ganz glatt lief, sei es von Baumhaus, Jugend im Ausland oder unserer Schule gewesen, VIELEN DANK an alle, die uns unterstützt und während diesem Jahr begleitet haben!

Es ist so ein tolles Jahr gewesen! Ich kann nur allen empfehlen, wenn sie jemals die Chance haben sollten, ein Jahr im Ausland zu verbringen, NUTZT SIE!

Einige denken sich jetzt vielleicht? Bleibt Helen nicht noch ein halbes Jahr?

Ja, stimmt schon. Grade herrscht nur allgemeine Auf- und Umbruchstimmung, die einfach festgehalten werden muss. War es die richtige Entscheidung, noch 6 Monate länger zu bleiben, wenn alle anderen nach Hause gehen?

Ja.

Wieso?

Wir haben so vieles angefangen, das weitergegeben werden soll, so viele Freunde gefunden, deren Freundschaft sich weiter verfestigen kann, so vieles gelernt, was noch vertieft werden muss.

Ich freue mich unglaublich auf das nächste halbe Jahr, auch wenn das Abschiednehmen sehr schwer ist.

Ab dem ersten September ist es dann entgültig so weit: Die neuen Freiwilligen kommen.

Das Schuljahr an der Gongshan Yi Zhong beginnt schon am 16 August. Jetzt geht es ersteinmal noch ein paar Orte besuchen, dann nach Liuku um an der Summerschool für die Streetkids zu helfen (Bericht folgt). Wenn noch Zeit ist, werde ich nach Dimaluo gehen und bei Aluo Kuchen backen ;-)

So weit so gut! Viel Spaß beim Weiterlesen bis zum nächsten Frühlingsfest!